Will man als Kunde mehr Flexibilität und ein Internet mit Düsenantrieb, sollte man auf Hybrid Internet umstellen. Verschiedene Anbieter versprechen österreichweit superschnelles Internet. Aber was ist dran an diesen Versprechen?
Was ist Hybrid-Internet eigentlich?
Basis für das Hybrid-Internet ist das Festnetz. Für den täglichen Gebrauch ist es so möglich, schneller auf das Internet zuzugreifen und von einer zuverlässigen Leistung zu profitieren. Braucht man dann aber wirklich ein superschnelles Internet, schaltet sich der Hybrid-Router hinzu. Er sorgt dafür, dass die notwendigen Kapazitäten aus dem LTE- und 4G- oder 5G-Mobilfunknetz dazu geschalten werden. Das Ganze passiert ganz automatisch, ohne das es der Nutzer merkt, im Hintergrund.
Hybrid-Internet ist also das Zusammenspiel aus Mobilfunk-Internet und Festnetzanschluss für das Internet. Verbunden wird das Kabelinternet oder DSL-Netz mit dem LTE/4G- oder 5G-Mobilfunknetz.
Wer eine DSL-Standleitung mit einem Kupferkabel daheim nutzt, kann diese mit der LTE/4G- oder 5G-Mobilfunktechnologie kombinieren und davon profitieren. Mit dem Hybrid Internet liegt man hier richtig.
Welche Geschwindigkeiten sind möglich?
Jeder kennt das und jeden nervt das. Quälend langsam baut sich eine Website und die Bilder dazu auf, immer wieder kommt es zu Abstürzen und das Video ruckelt oder puffert endlos. Für die meisten Nutzer des Internets ist das Alltag.
Lebt man nicht gerade in einem Ballungsgebiet wie einer Großstadt oder an einem Industriestandort, sind Kupferleitungen meist noch an der Tagesordnung. Der Umstieg auf Glasfaser geht, wohl wegen der hohen Kosten, eher zögerlich voran. Wer die LTE-Technologie nutzen kann, profitiert jetzt schon von etwa 300 Mbit/s. Doch wer im ländlichen Raum in einer kleinen Ortschaft wohnt, muss sich häufig mit 1 Mbit/s begnügen.
Das ändert sich mit der Nutzung des Hybrid Internets. Es erfolgt quasi ein Lückenschluss zwischen Stadt und Land. Übertragungsraten von bis zu 100 Mbits/s sind dann auch im ländlichen Raum möglich, trotz des eher schlechten Ausbaus des Netzes. Doch die Betonung liegt auf ‘bis zu’. Möglich wird das durch den Zugriff auf das Festnetz in Verbindung mit dem Mobilfunknetz.
LTE in Verbindung mit dem Festnetz-Internet erhöht die Geschwindigkeit des Internets also deutlich. Doch man benötigt dazu ein spezielles Hybrid-Modem. Ob man dann tatsächlich Internetgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s für Downloads und 20 Mbit/s für Uploads erreicht, hängt nach wie vor von den regionalen Gegebenheiten und der Auslastung ab. Es gibt ländliche Regionen in Österreich, da ist bei 30 Mbit/s einfach Schluss. Doch eine Verbesserung zu 1 Mbit/s ist es allemal.
Voraussetzung für das Hybrid Internet
Das Hybrid Internet vereint also zwei Technologien in einem System. Wird eine höhere Geschwindigkeit benötigt, die auch noch stabil sein soll, wird die DSL-Leitung durch LTE erweitert. Ist das LTE-Netz bereits ausgelastet, bleibt dem Nutzer immer noch die Geschwindigkeit der DSL-Leitung.
Doch welche Voraussetzungen werden für die Nutzung des Hybrid Internets benötigt:
- einen ausreichenden LTE-Empfang
- eine DSL-Leitung mit Kupferkabel mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 4 Mbit/s
- ein Hybrid-Router, den man bei der Anmeldung erhält.
Achtung, wer ein Glasfaserkabel für das Internet nutzt, kann sich nicht für das Hybrid Internet anmelden. Meist besteht dazu aber auch keine Notwendigkeit, da Glasfaser ohnehin sehr schnell und stabil überträgt.
Die Vorteile des Hybrid Internets
Der Hybrid-Router bekommt eine SIM-Karte und schon kann es losgehen. Einschalten genügt und das Surfen im Internet kann beginnen. Wird dann noch der hauseigene Festnetzanschluss dazu geschalten, kommt das Internet voll auf Touren.
Die volle Leistung wird erreicht, denn man profitiert von
- einer größeren Stabilität durch das Festnetz-Internet
- höheren Bandbreiten durch 4G- oder 5G/LTE-Internet
- zwei Internetzugängen, die miteinander kombiniert wurden
- geringeren Kosten, da man zwei Zugänge zum Preis von einem erhält.
Anbieter und Tarife
Aktuell wird Hybrid Internet nur von
- Magenta
- Drei
- und A1
angeboten.
Meist sind die Tarife für das Hybrid Internet nicht von den normalen Tarifen zu unterscheiden. Man bucht einfach den gewünschten Internettarif mit dem Download- und Upload-Speed. Das kostet in den meisten Fällen nicht mehr. Jeder einzelne Anbieter prüft nach der Anmeldung, welche der drei Varianten beim Nutzer umsetzbar ist, Mobilfunk-, Festnetz- oder die Hybridvariante. Gesucht wird immer nach der besten Lösung für den Kunden.
LTE-Empfang verbessern bei Hybrid Internet
Die Empfangsbedingungen sind leider nicht überall in Österreich gleich gut. Eigentlich sollte das Aufstellen des Routers am Fenster ausreichen, um das Internet nutzen zu können. Am besten am höchsten Punkt innerhalb des Hauses oder der Wohnung. Reicht der Empfang dann immer noch nicht aus, kann eine externe LTE-Antenne hilfreich sein. Die Datenübertragungsrate wird so beschleunigt und die Internetverbindung sicherer. Die Netzanbieter bieten diese Antennen im Zubehör an.
Allerdings sollte man dem Router durchaus mehrere Tage Zeit geben um die Konfiguration zu optimieren. In vielen Fällen wird der Empfang bzw. die Übertragungsgeschwindigkeit nach den ersten Stunden bzw. 2-3 Tagen nochmals deutlich besser.
Fazit
Hybrid Internet ist die Kombination aus einem Festnetzanschluss und dem Mobilfunknetz, um schneller im Internet unterwegs sein zu können.