In Österreich ist die Netzabdeckung der Mobilfunkanbieter glücklicherweise auf extrem hohen Niveau. Alle drei Netzanbieter (A1 Telekom, Drei und T-Mobile) liegen in den verschiedenen Tests der Netzabdeckung beinahe gleichauf. Dennoch gibt es einige prägnante Unterschiede.
Netzabdeckung – mobiles Internet in ganz Österreich
Das Mobilfunknetz in Österreich besteht nur aus den drei großen Anbietern A1, Drei und T-Mobile. Alle anderen Anbieter die es am Tarifmarkt gibt, nutzen eines dieser drei Netze. Wer die beste Netzabdeckung hat, versuchen zahlreiche Netztests immer wieder aufs neue zu überprüfen. Die Netzqualität darf man sich dabei auch nicht als konstante Größe vorstellen. Jedes Jahr kommen nicht nur zahlreiche neue Smartphone Besitzer hinzu, auch die Datennutzung steigt rapide an. Die Netzbetreiber müssen daher ständig am Ausbau ihres Netzes arbeiten, um zumindest gleichbleibende Qualität sicherzustellen.
Da verschiedene Tests auch verschiedene Ergebnisse produzieren, haben wir diese für Sie zusammengefasst:
LTE Netztests 2016 | A1 | Drei | T-Mobile |
---|---|---|---|
Futurezone | 1 | 2 | 3 |
Connect | 1 | 2 | 3 |
CHIP | 1 | 2 | 3 |
Die oben genannten Platzierungen basieren rein auf den LTE bzw. Datentests. In Summe hat der Anbieter Drei auch besser abgeschnitten. T-Mobile ist 2016 aber klar hinter seine Mitbewerber zurückgefallen.
Man sollte diese Tests aber für seine eigene Entscheidung nicht überbewerten. Schließlich hält man sich sehr oft an den gleichen Plätzen auf, wenn man dort mit seinem Anbieter ausreichend Empfang hat, rechtfertigt das meist keinen Betreiberwechsel. Unterwegs in Österreich hat jeder der Anbieter Schwachstellen, bei denen es keinen Empfang gibt. In abgelegenen Gebieten hat allerdings auch meist A1 die Nase vorne, weil es das älteste Netz ist und teilweise noch Sendemasten aus Post Zeiten mitverwenden kann.
Sind die anderen Betreiber gleich gut?
Nein. Die Subbetreiber, die sich bei den drei großen Anbietern einmieten, nutzen deren Netze zwar, haben aber keinen vollständigen Zugriff auf alle Sender und die volle Bandbreite. Zudem wird bei einem Sender bei schlechtem Empfang priorisiert. Sind also viele Mobilgeräte eingebucht, werden zuerst die Priorisierten (z.B. Notrufe) versorgt. Es gibt zwar keine offizielle Angaben dazu, man kann aber davon ausgehen, dass die Netzbetreiber die eigenen Kunden zuerst bedienen möchten.
LTE – 4G: das schnellste Netz
Nach UMTS war LTE die nächste Evolutionsstufe des Mobilfunkstandards. Mit theoretischen Übertragungsraten von 100 MBit/s übertrifft damit mobiles Internet erstmals herkömmliche Festnetzinternetanschlüsse.
Die Technologien im Überblick:
Technologie | Download Rate |
---|---|
GSM/GPRS | 55,6 Kbit/s |
EDGE (E) | 236,8 Kbit/s |
UMTS (3G) | 384 Kbit/s |
HSDPA+(H+) | 14,4 Mbit/s |
LTE (4G) | 100 MBit/s |
UMB (5G) | 1,1 GBit/s |
LTE Advanced
Die aktuell schnellste Technologie am Mobilfunkmarkt ist LTE Advanced, kann theoretisch bis zu 3 GBit/s Download Rate herstellen. Dies ist aktuell aber der unter Laborbedinungen höchste Wert.
A1 will als erster Anbieter Tarife mit bis zu 300 MBit/s stabil anbieten. Die weitere Zukunft liegt aber im 5G Netz, das befindet sich aber noch in Entwicklung. Diese Technologien sind für die Telefonie irrelevant, bieten aber natürlich sehr gute Performance in der Datennutzung.
Aktuell ist eine so hohe Download Geschwindigkeit im mobilen Bereich kaum notwendig. mit neuen Diensten wie TV-Streaming in 4K und Virtual Reality Online Games, wird sich das aber sehr schnell ändern und den Bedarf wecken.
5G – Ultra Mobile Broadband
Die Nachfolgetechnologie von 4G wird sich wohl UMB, Ultra Mobile Broadband nennen. Dabei sind theoretisch Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 10 GBit/s möglich. Bei einer Demo Veranstaltung auf der MWC 2015 hat Ericcson ein Testnetz aufgebaut und dabei echte 3560 MBit/s im Downstream erreicht.
Spannend ist aber nicht nur die Geschwindigkeit, auch die Netzkapazität wird immer wichtiger. Im 5G Netz lassen sich 1000 mal mehr Daten gleichzeitig übertragen, was weitaus mehr Usern das gleichzeitige Surfen über einen Sender ermöglicht.
Zudem sinkt der notwendige Stromverbrauch pro Sendeanlage um bis zu 90%, was aus ökologischer Sicht sehr wichtig ist.
Realistisch betrachtet dürfte mit 5G nicht vor 2022 zu rechnen sein. Die Kosten für die Mobilfunkanbieter, nicht zuletzt wegen der hohen Lizenzgebühren, die an den Staat bezahlt werden müssen, sind immens.
Langfristig führt um eine Verbesserung des Netzes aber kein Weg vorbei. Immer mehr Geräte sind direkt mit dem Internet verbunden und senden ständig Daten. Die Nutzung via Smartphone ändert sich rasant, Inhalte werden immer multimedialer und hochauflösender.